Die SP Grenchen zu Gast bei der Spitex Grenchen

Am Mittwoch, 30. Oktober 2019, fand die vierte Parteiversammlung der sozialdemokratischen Partei Grenchen im laufenden Jahr bei der Spitex Grenchen am Girardplatz statt. Vizepräsident Renato Delfini und Geschäftsführerin Cristina Pitschen und ihr Team mit Claudia von Känel, Leiterin Administration, sowie Ivana Kovacevic, Leiterin Bildung, informierten die Anwesenden über die Organisation und die aktuellen Herausforderungen. Es ist immens, was die Spitex Grenchen Tag für Tag leistet: eine Spitex-Mitarbeiterin betreut täglich bis zu 26 Personen. Pro Tag legt sie 30 km zurück. Das Spitex-Team betreut monatlich rund 300 Klienten. Total arbeiten 64 Mitarbeitende bei der Spitex Grenchen, insgesamt sind das 28 Vollzeitstellen. Die Spitex Grenchen ist jedoch auch ein wichtiger Ausbildungsbetrieb: aktuell werden drei Fachangestellte Gesundheit und vier Studierende an der Fachhochschule ausgebildet, um dem grossen Fachkräftebedarf nachzukommen. Das sich ständig verändernde Umfeld bringt die Spitex dazu, sich immer wieder anzupassen, um ihren sozialen Auftrag ausführen zu können. Diesen Auftrag hat sie von der Stadt Grenchen erhalten, welche verpflichtet ist, sich um die Pflege der älteren und jüngerer Mitmenschen zu kümmern.

Der veränderte Pflegealltag mit der Devise „ambulant vor stationär“ stellt die Spitex Grenchen vor grosse Herausforderungen. Die Klienten werden immer rascher aus dem Spital entlassen und die Spitex muss ohne Vorwarnzeit und teilweise mangelnder Dokumentation die Betreuung zu Hause gewährleisten können. Hier droht eine Versorgungslücke, falls nicht genügend gut ausgebildetes Personal vorhanden wäre. Auch der Fachkräftemangel ist erheblich: bis 2025 geht man von einem Mangel von 35% der Arbeitskräfte aus, deshalb fördert die Spitex Grenchen die Nachwuchssicherung, in dem sie selber Leute ausbildet. Da die Bevölkerung immer wie älter wird und möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben will, ist ein Angebot im Bereich Palliative Care nötig und vom Kanton vorgesehen. Finanziell gesehen ist auch die Kürzung der Leistungen der Versicherer um 3.6% gemäss dem Bundesentscheid ein grosser Einschnitt ins Budget der Spitex. Zudem ist auch die Wegkostenverrechnung, welche rückwirkend per 01.01.2019 zurückgezahlt werden muss, noch nicht geklärt. Desweiteren sind die Materialverrechnungen (MiGeL), welche nicht mehr der Krankenkasse verrechnet werden dürfen, ein riesiger Brocken im Budget. Diese Restkosten werden der Gemeinde in Rechnung gestellt werden müssen.

Die SP Grenchen dankt der Spitex Grenchen für den überaus interessanten Einblick in ihre Tätigkeit. Grenchen ist ein sozialverantwortlicher Wohnort. Die Verlässlichkeit in der Alters- und Pflegeversorgung der Bevölkerung ist nicht nur eine gesetzliche Auflage, sondern ein bewusster Standortvorteil. Und dafür setzen wir uns auch vehement ein!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert